Stephan Schäfer kennt sie, die Sehnsucht nach einem Leben in Balance und innerer Ruhe. Viele Jahre hielt ihn sein Job als Vorstand, Geschäftsführer und Chefredaktor von diesem Leben ab. Statt mit seiner Familie und Freunden verbrachte er den grössten Teil seiner Zeit am Telefon, in Konferenzräumen und Flugzeugen. Immer unter Zeitdruck. Immer fremdbestimmt. Sein Leben war eine einzige nie endende To-do-Liste.
Diese Erfahrung verarbeitet er in seinem Debütroman «25 letzte Sommer». Es ist die Geschichte der schicksalhaften Begegnung des Ich-Erzählers und eines Kartoffelbauern, die sich an einem warmen Sommermorgen an einem See zufällig zuträgt. Wie stets an seinen seltenen freien Wochenenden ist der Erzähler zum Laufen auf dem Land aufgebrochen. Um den Kopf frei zu bekommen. Vom anstrengenden Job und den ständig kreisenden Gedanken.
Und da steht er auf einmal vor ihm: Karl. Der Mann, der inmitten einer noch intakten Natur mit seiner Frau lebt, Kartoffeln anbaut, Bücher liest und malt. Zwei sehr verschiedene Menschen und zwei sehr unterschiedliche Leben treffen aufeinander. Und doch wird aus der Begegnung eine tiefe Freundschaft, die beide verändert. Vor allem aber den Erzähler.
Die beiden Männer kommen ins Gespräch, und sie reden das ganze Wochenende. Über das Zuviel und das Zuwenig im Leben, über das dauernde Streben, allem und allen genügen zu wollen, und über die gleichzeitig so grosse Sehnsucht nach einem anderen, authentischeren Dasein. Als der Erzähler wieder in die Welt seines Jobs aufbricht, hat sich etwas Entscheidendes in ihm verändert.
Die Lesungen finden in Zusammenarbeit mit Orell Füssli statt. Moderiert werden die Abende von André Frensch, Chefredaktor der Schweizer LandLiebe.